Etwa 20 Jahre nach der Wiedervereinigung beginnt die Entwicklung des innenstadtnahen Areals der Potsdamer Speicherstadt. Zwischen Brauhausberg und Havel wird in einem ersten Bauabschnitt die Planung der Mittleren Speicherstadt nach dem städtebaulichen Masterplan des Berliner Architekten Christoph Kohl realisiert. Die ehemalige Brache ist geprägt durch mehrere denkmalgeschützten Speichergebäude, darunter unter anderem der Körnermagazin/Kornspeicher nach Plänen des Schinkelschülers Ludwig Persius (1835) sowie das sogenannte Mühlenensemble. 

Im Rahmen des städtebaulichen Masterplans werden die historischen Speichergebäude entweder denkmalgerecht saniert oder in ihrer Kubatur wiedererrichtet und als Wohngebäude einer neuen Nutzung zugeführt. Weiterhin wird das Quartier durch neue 4- bis 5-geschossige Wohnbauten so ergänzt, dass einerseits ein neuer Straßenraum im Quartier und andererseits eine begleitende Bebauung an der Leipziger Straße definiert wird. Halboffene Wohn-Höfe orientieren sich zur Havel.

Neben den Architekten Christoph Kohl, nps Tchoban Voss und Klaus Meier-Hartmann konnten wir 3 Häuser mit insgesamt 63 Wohnungen realisieren. Alle Fassaden des neuen Quartiers werden durch eine Erdgeschosszone in sandfarbenem Klinker zusammengebunden, der sich in seiner Farbigkeit am historischen Mühlenensemble orientiert. Über dem Sockel entwickeln sich drei Obergeschosse mit hellen Putzfassaden, die durch Gesimsbänder, Faschen und differenzierte Putzstrukturen ein lebendiges Licht- und Schattenspiel erzeugen. Den oberen Abschluss finden die Bauten in einem zurückliegenden Staffelgeschoss mit umlaufenden Dachterrassen.