Das Wohnensemble nördlich des Alten Botanischen Gartens gliedert sich in einen westlichen Block, bestehend aus drei Baukörpern, der von unserem Büro ausgeführt wurde und einem sich östlich daran anschließenden Teil, den unsere Kollegen und Freunde Otto Steidle und Johann Spengler entwarfen. Diese zwei unterschiedlichen Entwurfsansätze innerhalb der vorgegebenen Baulinien und Traufhöhen erzeugen optische Vielfalt und decken dabei auch verschiedene Marktsegmente ab.
Das sogenannte "Max Palais" lehnt sich entwurflich stark an die Wohnbebauung des Tiergarten Dreiecks in Berlin an: An zentraler Stelle, im Bereich zwischen den beiden südlichen Gebäuden, ist eine großzügige Lobby als zentraler und einziger Zugang mit dem Tresen der Concièrge angeordnet, der Blick geht weiter - exakt auf der beschriebenen städtebaulichen Achse - durch den Innenhof und hindurch durch die zweigeschossige Halle des Treppenhauses des nördlichen Gebäudes, über den neu geschaffenen Platz bis hin auf die Kirchenfassade von Sankt Bonifatius. Diese spürbare Axialität verleiht dem Ensemble Großzügigkeit.
Die beidseitig belichtete Lobby ist aufs wertvollste ausgestattet: Ein mehrfarbiger Terrazzo verziert den Boden, amerikanisches Kirschholz Furnier glänzt am Tresen, an den Wände und von der Decke.
Über den ebenso mit Terrazzo ausgestatteten Säulengang gelangt der Besucher zu den drei Treppenhäusern und erlebt den klosterartigen Garten, in dem der Brunnen auch akustisch einen Kontrast zur eher lauten Großstadtwelt bildet.
Die Materialität der Fassaden ist bewusst zurückhaltend: weiß gestrichene Holzfenster ruhen in hellen Putzfassaden, kleine Balkone aus Gussaluminium sorgen für Leichtigkeit, eine stark profilierte Dachauskragung schließt die Häuser oben ab. Die Fallrohre sind schwarz gestrichen und suggerieren damit Strenge, großzügige Balkone öffnen das Haus nach außen.
Siehe auch: Max-Viertel: Städtebau, Max-Viertel: Bürogebäude