Die denkmalgeschützte Kasernenbebauung mit strenger Hierarchie und Nutzungseinschränkungen steht im Widerspruch zur modernen städtischen Wohnnutzung. Die Aufgabe ist eine flexible und vielseitige Stadtentwicklung, die diesen Kontrast auflöst. Die Strategie sieht eine kleinteilige Gebäude- und Außenraumstruktur vor, die anpassbar und respektvoll gegenüber der Bestandsanlage ist.
Städtebauliches Konzept
Die Nachverdichtung zielt darauf ab, den Widerspruch zwischen Bestandserhalt und Neubau aufzulösen. Neue Gebäude werden punktuell zwischen den Bestandsgebäuden platziert, um die großzügigen Freiflächen und historischen Fahrwege zu erhalten. Die Höhenstaffelung wird beibehalten, wobei höhere Gebäude am Alleenring und den südlichen Erschließungsstraßen liegen.
Außenräumliches Konzept
Durch die Positionierung der Neubauten entstehen vielseitige Außenräume, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Es gibt private, halb-öffentliche und öffentliche Freiräume mit verschiedenen Funktionen und Aufenthaltsmöglichkeiten.
Funktionales Konzept
Der Kreuzungspunkt Alleenring und Nord-Süd-Querung wird zum Quartiersplatz entwickelt. Hier finden soziale Infrastruktur und kleinteilige Angebote ihren Platz. Der Quartiersplatz fördert die Identifikation mit dem Quartier und das gesellschaftliche Miteinander.
Konzept Gebäude
Die kompakten Punkthäuser ermöglichen eine vielfältige Nutzung mit verschiedenen Wohnformen für unterschiedliche Nutzergruppen. Die Fassaden werden individuell gestaltet, um einen bewussten Kontrast zur Bestandsarchitektur zu schaffen.
Konzept für Nachhaltigkeit
Die Baukörper berücksichtigen ökologische Aspekte und eine nachhaltige Bauweise mit Holz- und/oder Steinmaterialien. Die Außenraumflächen werden entsiegelt, begrünt und bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Das Regenwasser wird in Rückhaltesystemen gesammelt und für die Bewässerung genutzt.
Entwässerungskonzept von Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten
Das Konzept umfasst Rückhaltesysteme wie Blau-Grüne-Dächer und Zisternen, die das Regenwasser speichern und verdunsten lassen. Überschüssiges Wasser fließt in Richtung Seen ab. Die privaten Innenhofbereiche sind so gestaltet, dass Regenwasser direkt versickern kann, entlang der Erschließungsstraßen werden Mulden angelegt.