Das Haus Herrlich ist schön an einem steilen Abhang gelegen, der mit Obst-bäumen bestanden ist und sich in die Rheinebene senkt. Bei der Frage, ob sich bei solcher Gunst der Situation ein Haus mehr in den Hang ducken oder ob es mit einem gewissen Selbstbewusstsein in die Landschaft blicken kann, entschieden wir uns für die zweite Haltung.
Im Gegensatz zum eher abstrakten Habermas-Haus zeichnet sich dieses Haus durch Gegenständlichkeit aus. Sein Ausdruck beruht auf der Spannung zwischen dem schweren Mauerwerksbaukörper und dem leicht aufgesetzten Stahldach.
Dieses Haus ist beeinflusst von den neuen ökologischen Einsichten. Es besitzt Solarzellen auf dem Dach, eine Niedertemperaturheizung, die den Anschluss einer Wärmepumpe ermöglicht, einen Kachelofen, ein weit auskragendes Dach, das die steile Sonne im Sommer abhält und die flache im Winter auf Mauern und Fenster treffen lässt, Bäume vor der Südseite, die dasselbe bewirken, einen Wintergarten im Süden vor den Wohnräumen, 49 cm dickes, gut dämmendes Mauerwerk, Dreischeibenverbundglas bei der großen Wohnraumverglasung. Diese Elemente – fast alle verstehen sich von selbst – bestimmen die Erscheinung des Hauses jedoch nicht dominant, denn ein Haus ist ein Haus, nicht eine Ökoanlage.
Der quadratische Grundriss ist dreischiffig gegliedert, eine Grundstruktur, die auch die Fassaden bestimmt. Es lässt sich eine kreuzförmige Teilung der Räume im Hauptgeschoß erkennen. Dieses Schema ist jedoch überlagert durch freie Raumverbindungen etwa zwischen Essraum, Kaminplatz, Wohnraum und Wintergarten.