Das Ensemble Kutschpferdestall in Potsdam schließt den ehemaligen Wirtschaftshof ein und belebt diesen urbanen Platz in unmittelbarer Nähe des Neuen Marktes mit öffentlichen Nutzungen. Die Gesamtplanung des Architekturbüros Braun und Voigt wird in den Jahren 2001 bis 2004 realisiert. Sie beinhaltet neben der Sanierung bestehender Gebäude auch die Ergänzung mit Neubauten, welche sich um den Platz gruppieren und im Untergeschoss durch eine gemeinsame Tiefgarage verbunden sind.
Der Bau des sogenannten „Haus am Platz“ wird zum Zeitpunkt der Gesamtplanung zurückgestellt und erst in den Jahren 2018 bis 2019 nach unseren Plänen realisiert. Den Vorgaben des Bebauungsplans folgend, entsteht hier ein Gebäude mit 2 Vollgeschossen, einem Dachgeschoss und einem darüberliegenden Spitzboden. Dachform, Dachneigung, Materialität und Farbe des Daches sowie die Ausprägung der Gauben sind neben Abmessungen, Kubatur und Position des Gebäudes im Bebauungsplan detailliert festgesetzt.
Mit der Fassadengestaltung nehmen wir Bezug auf die hier geforderten barocken Grundformen. Trotzdem stellt sich das Gebäude als ein ablesbares, modernes Haus dar, welches sich im Dialog mit seinen „älteren Geschwistern“ gut behaupten kann. Die Modernität wird ausgedrückt durch die sehr flachen, die Fenstertüren überspannenden Bögen im Erdgeschoss sowie die horizontale, fein profilierte Putzoberfläche der Fassade.
Auf Grund der großen Baukörpertiefe bietet sich eine dreibündige Grundrissorganisation mit einem innenliegenden Treppenhaus an. Es werden jeweils zwei Büroeinheiten im Erd- und Obergeschoss und eine Büroeinheit im Dachgeschoss vorgesehen. Eine Aufteilung in kleinere Einheiten ist bei Bedarf ebenfalls möglich. Im Spitzboden wird die Lüftungszentrale untergebracht.