Otto Steidle, mit dem uns eine langjährige Freundschaft verband, gewann in Zusammenarbeit mit der Turiner Architektengruppe Camerana den Wettbewerb für das olympische Dorf in Turin (Winterspiele 2006), das auf dem Gelände der ehemaligen „Mercati Generali“ gegenüber „Fiat Linghotto“ entstehen soll.
Um das internationale Dorf am Übergang von gewachsener Stadtstruktur und Peripherie als heterogenes, städtisches Gefüge entstehen zu lassen, wurden verschieden Architekturbüros an der weiteren Planung beteiligt: Das Gebiet wurde in drei einzelne Felder aufgeteilt, die von Steidle + Partner, Camerana und de Rossi beplant wurden. Innerhalb dieser Felder konnten dann auch Diener und Diener, Adolf Krischanitz, Ortner + Ortner und wir einzelne Häuser realisieren.
Dem städtebaulichen Konzept liegen Gebäudetypen zugrunde, welche zwei Jahre zuvor während der gemeinsamen Planung von Otto Steidle, Ortner + Ortner, Adolf Krischanitz und uns für die Theresienhöhe in München entstanden waren. Der Typus des freistehenden Punkthauses mit innenliegendem Treppenhaus ermöglicht geschoßweise Variationen bei den Wohnungsgrößen. Nach den olympischen Spielen werden nur noch geringfügige Änderungen vorgenommen und es entsteht ein Angebot an Ein-, Zwei- und Vierzimmerwohnungen.
Für alle Häuser wurde aus Gründen eines rationellen Bauablaufs die Konstruktion vereinheitlicht: Vorgegeben war ein Stahlbetonskelettbau mit Achsmaßen von 4 bis 5 m, ausgefacht mit kerngedämmten, zweischaligen Mauerwerkswänden.
Auf diese Weise erhielten wir den Auftrag für ein Wohnhaus in Italien, womit ein von uns lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging.